max bill

Max Bill
1908 – 1994

1908 geboren am 22. Dezember in Winterthur, dortselbst aufgewachsen.
1923 erziehungsheim Oetwil am see zh.
1924-27 kunstgewerbeschule zürich.
1925 studienreise nach paris (corbusier, melnikow).
1926 studienreise nach italien.
1927-28 studium am bauhaus in dessau bei albers, kandinsky, klee, moholy-nagy, schlemmer.
1928 aufenthalt in positano, italien.
1929 maler, plastiker, grafiker, publizist, architekt in zürich.
1930 mitwirkung im kabarett «der krater».
1931 heirat mit binia spoerri.
1932-36 mitglied von «abstraction-création» in paris.
1932 bekanntschaft mit hans arp, erster besuch bei piet mondrian.
1933 einzug in eigenes haus in zürich-höngg, beginn der lebens­langen freundschaft mit georges vantongerloo in paris, erste grössere skulpturen. mitglied bei «abstraction-création», paris.
1935 skulptur: «die unendliche schleife», malerei: «quinze variations sur une même thème», kontakt mit max ernst und alberto giacometti, tessiner aufenthalt mit aline valangin, max ernst, wladimir vogel
1936 schweizer pavillon an der triennale di milano, ausgezeichnet mit dem grand prix, erste fassung des textes «konkrete gestal­tung».
1936 bills erster eintrag in die fichen der schweizerischen staats­schutzakten wegen illegaler beherbergung von verfolgten aus nazideutschland.
1937-38 beitritt zur schweizer künstlervereinigung «allianz», kontakt mit antoine pevnser. paris: erstes zusammentreffen mit marcel duchamps, druck seiner «quinze variations...» in jener druckerei in paris, die auch henri matisse druckt. text: «konkrete kunst» in werk nr. 8/1938
1939 mitarbeiter von hans schmidt für die «landi». ferien im château de la sarraz mit hans curjel, ernesto n. rogers, alfred roth, georges vantongerloo.
1939-45 wiederholter militärdienst
1940-44 text: «paul klee», werk nr. 8/1940. bill gründet den «allianz-verlag», bau eines wohnhauses in bremgarten mit vorfa­bri­zierten bauelementen, geburt des sohnes jakob bill. erste ausstellung «konkrete kunst» in der kunsthalle basel beginn der design-tätigkeit.
1944-45 lehrauftrag an der kunstgewerbeschule zürich.
1945 beschäftigung mit dem wiederaufbau nach dem krieg, kontakt mit adrien turel, aufenthalt in paris bei georges vantongerloo, dort kontakt mit frank kupka. erster kongress in mailand für den wiederaufbau in italien
1946-47 grossausführung der skulptur «kontinuität» und erste bild­säule, freundschaft mit henry van de velde
1948 erste reisen nach deutschland nach 1932, treffen mit willy stoph in leipzig gastvorlesungen in darmstadt, stuttgart, aufenthalte in frankfurt, münchen, ulm. vortrag vor dem swb in basel: «schönheit aus funktion und als funktion», abgedruckt in werk nr. 8/1949
1949 ausstellung «die gute form» auf der mustermesse in basel, auf der werkbundausstellung köln, anschliessend als wander­ausstellung in der schweiz, deutschland und österreich. kandisky-preis. mitglied der uam, union des artistes moderne, paris. ausstellung «pevsner, vantongerloo, bill» im kunsthaus zürich, dazu text im katalog. besuch von tomas maldonado in zürich. monographie «robert maillart», brückenbauer.
1950 planung der hochschule für gestaltung in ulm.
1951 schweizer pavillon auf der triennale di milano, wieder grand prix und zwei goldmedaillen, zusammenarbeit mit corbusier, rogers und somona. grand prix für plastik auf der bienale de arte sao paulo. publikation über kandinsky
1951-56 erbauer und rektor der hochschule für gestaltung in ulm.
1952-53 neu-herausgabe «über das geistige in der kunst, kandisky». mitglied des zentralvorstands des swb (bis 1962). diverse publikationen. denkmal «the unknown political prisoner» im internationalen wettbewerb. reise nach brasilien, vorträge. reise nach peru, wo bill nach 25 jahren josef albers wieder trifft. weiterreise nach nordamerika, treffen mit eames, johnson, pevsner, kaufmann, wachsmann, mies van der rohe usw. aufenthalt in chicago und new york. mitglied der jury für den grossen architekturpreis von sao paulo, reise nach brasilien.
1954 triennale di milano, goldmedaille.
1955 pavillon der stadt ulm auf der landesausstellung in stuttgart publikationen u.a. über mies van der rohe. in buenos aires erscheint monographie max bill. projekt für ein denkmal für georg büchner in darmstadt.
1956 rücktritt als rektor in ulm, weiterhin lehrtätigkeit dortselbst. beitritt zum deutschen werkbund. auszeichnung mit dem «compasso d'oro».
1957 rückzug aus ulm wegen meinungsverschiedenheiten mit der geschwister-scholl-stiftung (trägerschaft der hfg ulm). wieder­eröffnung des zürcher ateliers. bau des cinévox in neuhausen.
1958-59 publikationen. mitglied des bsa, bund schweizer architekten. einrichtung der ausstellung «swiss design» in london.
1960 berater für die landesausstellung expo, lausanne 1964. ausstellungen «konkrete kunst, 50 jahre entwicklung», «dokumentation über marcel duchamps». bau der lichtdruck ag, dielsdorf (vorfabrikation). wahl in die eidgenössische kunstkommission (1961-69).
1961 der französische staat kauft eine «unendliche schleife». chefarchitekt sektor bilden und gestalten expo 1964. bau eines brunnenhofs in berlin. politik: mitglied des zürcher gemeinde­rats. bau: verwaltungsgebäude «imbau» leverkusen.
1962 reise nach montreal. bau des radiostudios zürich. organisation einer vantongerloo-ausstellung in london.
1963-64 bühnenbild für «ödipus» im theater in ulm. ehrenmitglied des american institute of architects. reisen nach saint louis, chicago, montreal, london. monographie max bill erscheint in london. wahl in den stiftungsrat der geschwister-scholl-stiftung. expo 1964 eröffnung. plastik in uster «rhythmus im raum».
1965 bau eines zelttheaters für «könig ubu» und ausstattung. beteiligung am kongress «vision 65» an der southern illinois university, reise nach dallas. bau der lavina-brücke in tamins gr. am 6. oktober stirbt georges vantongerloo in paris.
1966 reise nach chicago, washington, baltimore, philadelphia, new york. erweiterungsbauten radiostudio zürich. internationale auszeichnung. ausstattung in der staatsoper hamburg im auftrag von rolf liebermann. skulptur «familie von fünf halben kugeln» für die universität karlsruhe.
1967 skulptur: 14m hohe «windsäule» für den schweizer pavillon auf der weltausstellung in montreal. bau seines neuen wohn- und atelierhauses in zumikon. berufung als professor an die hochschule für bildende künste in hamburg (bis 1974). vortrag in aspen, usa. politik: wahl als nationalrat ins parlament in bern (bis 1971).
1968 ankauf der skulptur «rhythmus im raum» durch die stadt hamburg. referat in london am institute for contemporary art und in düsseldorf. film über max bill von petra kipphoff. Rede bei der Abdankung von Will Grohmann (Berlin)
1969 biennale nürnberg. aufenthalt in new york. reisen nach graz und wien. jury-mitglied «die gute form» des bundeswirtschafts­ministeriums in deutschland.
1970 mitherausgeber «die grossen der weltgeschichte», kindler. reise nach tokio mit bundesrat gnägi. mitglied des subkomitees für die stadtplanung des jerusalem-komitees.
1971 mitglied des «conseil superieur de la création esthétique industrielle» beim französischen ministerium. referat auf dem mondrian-symposium in new york. reisen nach london, boston, buffalo, new york. jury-mitglied des internationalen diamant-schmuck-wettbewerbs. preis an der biennale für plastik, budapest.
1972 mitglied der internationalen jury für den exempla-preis, münchen. mitglied der akademie der künste in berlin. reise nach new york, buffalo, toronto. einrichtung der ausstellung fritz glarner, kunsthalle bern. aufenthalt in kairo, luxor, karnak. diverse referate in deutschland und in den usa.
1973 reise nach stockholm. mitglied der königlich-flämischen akademie der wissenschaften, literatur und bildenden künste. ehrenrat der unesco. aufenthalt in rom.
1974 vorbereitung der wanderausstellung «max bill» in den usa. reise nach buffalo, washington, new york. referat zur ausstellung von almir mavignier in zürich. max bill lernt die studentin angela thomas in zürich kennen. einrichtung der ausstellung «max bill» in los angeles.
1975 reisen nach l. a., mexico city, oaxaca, monte alban, san francisco, new york. referate in zürich, stockholm, rapperswil, zürich. aufenthalt in washington und jerusalem.
1976 eröffnungsrede zur ausstellung frank kupka im kunsthaus zürich. eigene ausstellungen in hamburg, berlin, stuttgart. einrichtung der ausstellung in berlin mit angela thomas. expertenkonferenz unesco in nairobi. mitarbeit am film «max bill» von jean-louis roy. referat am centenarium brancusi in bukarest. bauhaus-kolloquium weimar. 50. jahrestag bauhaus dessau. planung eines atelierkomplexes für yaacov agam in frankreich.
1977 referate in stuttgart und gelsenkirchen. abschluss der bauten für radio zürich. vorbereitung eigener ausstellungen in parma, pfäffikon, linz, wien.
1978 aufstellen von «drei bildsäulen» in ulm. einrichtung der ausstellung fritz glarner, bottrop. «unendliche schleife» an die stadt essen. reise nach teheran, aufstellen von «rhythmus im raum». planungsbeginn der pavillon-skulptur in der bahnhof­strasse in zürich.
1979 erweiterung des hauses in höngg für die familie des sohnes. vorbereitung der wanderausstellung georges vantongerloo in den usa. vorstandsmitglied bauhaus-archiv berlin. ausstellung in caracas, reise nach venezuela, mexico, usa. verdienstkreuz der bundesrepublik deutschland. uni stuttgart verleiht bill den dr.ing. h.c.
1980 ausstellung in winterthur und städtischer kunstpreis. retro­spektive in madrid und barcelona. einzelausstellung in lugano. aufstellen einer granitsäule in genf. retrospektive georges vantongerloo in washington und in los angeles mit angela thomas, besuch bei ray eames und reise nach new york mit angela thomas. aufstellen einer kugelplastik in st. gallen. max bill wird zweimal von andy warhol porträtiert.
1981 einrichtung der vantongerloo-ausstellung in brüssel. das modell der pavillon-skulptur in zürich löst eine öffentliche debatte aus. vantongerloo-ausstellung im kunsthaus zürich mit angela thomas. ehrensaal für max bill in padua.
1982 reise nach jerusalem, tagung. einstein-monument von max bill in ulm, einweihung. grossauftrag für die «kontinuität» von der deutschen bank.
1983 aufstellen von zwei bildsäulen 20 und 16 meter hoch, münchen. skulpturen in riehen und zürich aufgestellt. pavillon-skulptur an der bahnhofstrasse in zürich.
1984-85 beginn der «kontinuität» für die deutsche bank in carrara, italien. reisen nach chicago, new york, paris, budapest. granit­skulptur in goslar. vorsitzender bauhaus-archiv berlin. zwei plastiken in tel aviv. reisen nach ägypten, berlin. übergabe von zwei bildsäulen in berlin. einzelausstellung in todi in italien. spirale in dortmund. commandeur im «ordre des art et des lettre».
1986 retrospektive georges vantongerloo in milano, berlin, bottrop. vizepräsident akademie der künste berlin. restrospektive max bill in budapest, belgrad. übergabe der «kontinuität» am hauptsitz der deutschen bank in frankfurt. skulptur in utrecht.
1987 kreation einer schweizer 5-franken-münze zum 100. geburtstag von le corbusier. retrospektive max bill in weimar, prag, frankfurt.
1988 erster preisträger des premio marconi in bologna.
tod von max bills erster ehefrau binia bill-spoerri (im april).
ausstellung der grafischen reihen in leipzig, bauhaus dessau, rostock.
vortrag von max bill in moskau, begleitet von dr. angela thomas (im oktober). vorletzter eintrag in die fichen der bundesanwaltschaft.
ehrung in winterthur zum 80. geburtstag.
zwei einzelausstellungen (ab dezember) von max bill im kunsthaus zürich (22 exponate) und in der "stiftung für konstruktive und konkrete kunst".
1989 plakatausstellung von max bill in zürich. erinnerungs­aus­stellung an die hfg in ulm. piepenbrock-preis für skulptur in osnabrück. auftrag für momument für ernst bloch, ludwigs­hafen. drei bildsäulen in stuttgart-möhringen und platz­gestaltung. max bill lernt den amerikanischen künstler keith haring kennen. skulptur vor der winterthur-versicherung aufgestellt, später zusammengebrochen.
1990-91 einzelausstellung max bill in ludwigshafen. helmut-kraft-preis in stuttgart. ausstattung für das theaterstück «herkules oder der stall des augias» von friedrich dürrenmatt zum 700-jährigen bestehen der eidgenossenschaft im bundeshaus in bern. grafische reihen in ljubljana, slowenien. einzelaus­stellung von max bill in der casa rusca locarno mit angela thomas eingerichtet. 30. dezember hochzeit mit angela thomas.
1992 aufstellen einer grossplastik in studen bei biel. aufstellen einer granitskulptur in zürich-zollikon. ankauf einer «endlosen treppe» vom bund für die eidg. technische hochschule in lausanne.
1993 kreation movado-uhr. bill und angela thomas bei richard von weizsäcker und manfred stolpe in berlin. verleihung des «kunst-nobelpreises», the fifth «praemium imperiale», in tokio. aufbau einer grossen granitskulptur in schaan.
1994 einweihung einer mehrfarbigen pavillon-skulptur aus granit in berlin. grosse skulptur beim europäischen patentamt in münchen. holz-pavillon-skulptur deutsche bank ulm. einrich­tung hans-hinterreiter-ausstellung in baden. ehren­doktor der eth zürich. tod am 9. Dezember auf dem flughafen in berlin.